Unterrichtsaufbereitung

Elisabeth Escher

Hannas schlafende Hunde, Roman

Die im Folgenden veröffentlichten Antwortzitate (Teil 2) beziehen sich auf den Basiskatalog und sind einem Literaturprojekt einer 8. Klasse im Rahmen des Deutsch-Unter- richtes am BORG Nonntal (Salzburg) entnommen. Sie verstehen sich als Zusammenschau, Anregung und Vergleichsmöglichkeit, nicht aber als abgeschlossener Erwartungskatalog bzw. Lösungsschlüssel. Die Kürzel K, P, S stehen für Namen von beantwortenden Schülerinnen und Schüler. 6. Mit der Einführung der Person des „Willi“ samt dessen Familie entsteht eine Parallelhandlung. Welche Funktion erfüllt diese im Roman? Antwort: „Hannas verfeinertes, fragiles, emotionales Band“ (P) […] „zeigt Willis Hilflosigkeit gegenüber dem Schicksalauf“ (K)/ „In-sich- Funktionieren des Erzählstils und der Charakterkonstellation“ (P) 7. Vergleichen Sie folgende Kapitel: „Rassenlehre“ (S. 76), „Spiegel rot gerahmt“ (S. 86), „Die Grossmann“ (S. 88). a. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede können Sie erkennen? b. Ist die Gefahr der Ausgrenzung bis hin zur Menschenverachtung auch heute noch aktuell? c. Worauf möchte die Autorin nach Ihrem Dafürhalten speziell mit diesen drei Kapiteln aufmerksam machen? Antwort: „rassistisches Gedankengut, Willkür, Ausgeliefertsein“ (P)/ „stets aktuell, wenn verschiedene Kulturen aufeinander treffen; Menschen, die ‚anders’ sind, als Opfer von Ausgrenzung“ (S) 8. Wie beurteilen Sie den Stellenwert der lyrischen Zwischentexte im Allgemeinen, den der lyrischen Prosatexte „Prolog“ (S. 5), „Ka tharinas Traum [...]“ (S. 85f.) und „Epilog: Tintenblut“ (S. 137ff.) im Besonderen? Antwort: „Metaphorik weist auf Kontrast zwischen kindlicher Traumwelt und Realität hin“ (S)/ „ ‚Stream ofconsciousness’ [James, William (1890). The Principles of Psychology] sprengt mit assoziativen Gedankenströmen Zeit und Raum“ (S)/ „vordergründige ‚Ich- Erzählhaltung’ (Stanzel) als Möglichkeit, auf das lyrische Moment des Romans hinzuweisen“ (K) 9. Jedes totalitäre System ist untrennbar mit Gewaltausübung verbunden, mit körperlicher wie auch psychischer. Wie entsteht Ihres Erachtens Gewalt, wie wirkt sie (nach), und kann Gewalt überhaupt ‚bewältigt’ werden? Finden Sie Anhaltspunkte dafür im Roman? Antwort: „In totalitären Regimen (absoluter Machtanspruch) Gewalt ohne Rücksicht auf moralische oder ethische Grundsätze ausgeübt“ (K)/ „nicht nur von außen, auch von ‚innen’ – autoritäre Charaktere bewirken Unsicherheit, Abhängigkeit, Hilflosigkeit (s. ‚Willi Kapitel’)“ (P)/ „prägt Leben der Betroffenen, nie vollständig bewältigt, weil meist verdrängt“ (S)/ Feld für Figuren-Zuweisung (Plenardiskussion) 10. Welche Absicht verfolgt Ihrer Meinung nach die Autorin im Rückgriff auf historisch-authentisches Geschehen? Antwort: „gegen das Vergessen“ (Escher), „holt Vergangenes zurück in die Gegenwart“ (S), „Eigenreflexion“ (K), „aktuelle Politik im Geiste der ‚schlafenden Hunde’“ (P) zum Antwortkatalog Teil 1 Download als pdf (gesamt)
© Prof. Mag. Elisabeth Escher/Prof. Mag. Dr. Richard Lechner

Antwortkatalog

Seite 2 von 2